In Europa gab die Glocke über 1000 Jahre lang mit ihrem Rhythmus die Zeit zur Arbeit, zur Muse und zum Gebet vor. Sie gab dem Leben geistlich wie weltlich eine sinnen-fällige Struktur. Auch heute noch ist sie in ganz Europa millionenfach und täglich hörbar. Die Glocken in den Türmen der Kirchen und Rathäuser, in den Glockenstühlen der Friedhöfe und Gedenkstätten sind ein einzigartiges hör- und sichtbares Zeichen des europäischen Wertefundaments.
Die bei Weitem überwiegende Zahl der Europäerinnen und Europäer liebt den Glockenklang, denn er ist ein textloser und damit neutraler Naturton-Klang, erzeugt durch das Artefakt hochkultureller handwerklicher Tradition. Es gibt ihn schon seit 5000 Jahren, also lange vor Gründung des Christentums. Er ist interkulturell: Ob Domglocke, buddhistische Tempelglocke, Shintō-Schrein-Glocke usw. – sie alle vermitteln jenseits der Sprachgrenzen Feierlichkeit, Zeitmarkierung und Transzendenz. Er ist auch Kultur im umfassendsten Sinne.
Der Klang der Glocken – wo immer er ertönt – entspricht sehr gut dem, was im Europäischen Kulturerbejahr 2018 im Mittelpunkt steht: Die Werte der Solidarität und des Friedens, sowie unser Kulturerbe in Europa und für die Welt.
2018 erinnern wir ja auch an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und an Ausbruch und Ende des Dreißigjährigen Krieges.
Der Klang der Glocken – wo immer er ertönt – entspricht sehr gut dem, was im Europäischen Kulturerbejahr 2018 im Mittelpunkt steht: Die Werte der Solidarität und des Friedens sowie unser Kulturerbe in Europa und für die Welt.
Quelle: SHARING HERITAGE Europäisches Kulturerbejahr 2018